Praxis geschlossen

Sehr geehrte Patientenbesitzer*innen,

bitte beachten Sie, dass die Praxis am Mittwoch, den 24.04.24, auf Grund von Fortbildung geschlossen bleibt.
Wir werden ab Donnerstag, den 25.04.24 wieder wie gewohnt für Sie da sein.

In dringenden Notfällen wenden Sie sich bitte an die umliegenden Tierärzte oder die Tierkliniken.

(Wir empfehlen Oberhaching oder das KTZ Germering)

 

Mit freundlichen Grüßen,

Ihr Praxisteam

Mäuseköder

Neue Mäuseköder/Rodentizide

Achtung im Handel sind neue Mäuseköder (mind. seit 2019) mit Alphacloralose erhältlich:

Diese sind frei verkäuflich!

Alleine deshalb werden sich Käufer gerne dafür entscheiden, denn frei verkäufliche Mäuseköder sind garantiert besser, als die „alten Mäuseköder“ mit Cumarin:

Coumatetralyl/Cumarin  hemmt die Blutgerinnung und führt innerhalb von 3 bis 4 Tagen zum Tod der Tiere. Coumatetralyl gehört zu den Antikoagulantien und ist ein Cumarinderivat, das in seiner Struktur dem Vitamin K ähnelt, das eine wichtige Rolle bei der Blutgeringung spielt.

Und jeder Tierliebhaber kann es nicht gut finden, dass ein Tier sich 3-4 Tage zu Tode quält und in dieser Zeit von einer Katze oder einem Hund gefressen werden kann, der dann selber erkrankt.

Die neuen Mäuseköder wirken zwar innerhalb weniger Stunden und der Hersteller gibt an, dass der Kontakt vermieden werden soll, aber der Wirkstoff „Alphachloralose“ hat es in sich.

Inhalt: Alphacloralose 4%

Laut Packungsbeilage darf dieses Gift nicht im Freien ausgelegt werden, sondern im Haus und in Köderboxen, aber wie will ich da meine Mäuse im Garten töten können?

Was bedeutet dieses Mäusegift für meine geliebte Katze/Hund:

Rechenbeispiel: 1g enthält 40mg Alphacloralose – empfohlen wird 5-20g auszulegen. Gehen wir von 10g aus, enthalten diese 400mg Alphacloralose. Bei einer Standardkatze mit einem Gewicht von 4 kg ist hier bereits die letale Dosis von 400mg erreicht!!!

 

 

 

Prognose:
Die Prognose scheint günstig zu sein, wenn die Katze gleich gefunden wird, sofort zum Tierarzt gebracht wird und die Vergiftung erkannt wird!
Das Gift wird bei Überstehen der akuten Phase vollständig ausgeschieden und es gibt (soweit bekannt) keine bleibenden Schäden.

Wirkung:
Depressive Wirkung auf das zentrale Nervensystem – V.a. Formatio reticularis sowie gesteigerte Reflexbereitschaft durch Stimulation der spinalen Reflexe. Senkung der Körpertemperatur durch die Wirkung im Hypothalamus im beträchtlichen Maße.
Krämpfe und Krampfanfälle schon bei kleinsten Reizen.
Behinderung der Atmung durch übermäßige Speichelbildung in den Bronchen.
Toxizität:
Die minimale letale Dosis für Hunde ist 600-1000 mg/kg und für Katzen 100mg/kg (sehr niedrig)

Symptome:
Krampfanfälle, Muskelzittern, Übererregbarkeit, schwankender Gang, Untertemperatur, übermäßige Speichelbildung, Verengung der Pupillen, körperliche Erstarrung bis ins Koma.

Katzen werden in den meisten Fällen im komatösen Zustand vorgestellt, meist mit einer Untertemperatur einhergehend.
Hunde zeigen häufig ein übermäßiges Speicheln sowie Ataxien, oftmals ohne Untertemperatur. Teilweise bronchiale Überproduktion von Speichel und folgend Atemnot.

Es gibt kein Gegenmittel, es können nur die Symptome behandelt werden.

Unter unseren Patienten wurde eine Katze mit diesem Gift vergiftet. Nach mehreren Tagen in der Klinik ist sie wohlauf und wird vollständig genesen. Aber natürlich haben die Besitzer Angst, ihre Katze wieder rauszulassen. Daher bitte ich alle Leser diesen Artikel zu teilen und diesen Inhaltsstoff nicht zu verwenden.

Not One More Vet

Triggerwarnung: Sollten Sie Selbtsmordgedanken oder Depressionen haben sollten Sie diesen Text nicht lesen, unter https://www.muenchen.de/leben/service/notdienste/sozial.html finden Sie Nummern, die Ihnen weiterhelfen können!

Dieser Text ist für uns ein ganz persönlicher. Ein Privater. Ein Emotionaler. Denn vor zwei Wochen haben wir wieder eine Kollegin durch Suizid verloren.
Die Suizidwahrscheinlichkeit ist laut einer Umfrage aus 2016 unter deutschen Tierärzten fünfmal höher als unter der restlichen Bevölkerung. In Zahlen: fast jeder fünfte Tierarzt denkt mehr als 2x pro Woche darüber nach, sein Leben zu beenden. (Veröffentlicht: https://ww.​bundestieraerztekammer.de​/btk/​dtbl/​archiv/​2020/​artikel/​DTBl_07_2020_​Suizid-Depression.pdf)
Warum ist das so?

Hier ein paar Erklärungsversuche:
Wir arbeiten immer konzentriert, mit enormer Verantwortung, müssen fehlerfrei Entscheidungen treffen und haben teilweise enorme Stundenzahlen pro Tag und Woche.
Im Anschluss nehmen wir unsere Arbeit „mit nach Hause“. Weil wir Tiere lieben und unser Helfersyndrom voll zuschlägt. Wir beraten uns abends mit Kollegen*innen, wir lesen über akute Fälle, wir machen uns so viele Gedanken, dass wir nicht schlafen können (viele Tierärzte greifen dann in ihrer Not zu Tabletten und Alkohol). In der Freizeit, die (wenn überhaupt) übrig bleibt, beraten wir Freunde, „sogenannte Freunde“ und die Familie zu ihren Tieren. Dadurch sind wir gestresst, übermüdet und unsere Familien und Beziehungen leiden, was uns zusätzlich belastet.
Trotzdem machen wir weiter. Irgendwie. Es soll kein Patient leiden oder gar sterben, weil wir am Ende sind.

Was in den letzten Jahren als enorme zusätzliche Belastung dazu gekommen ist, sind zwei Dinge:
Zum einen ist es Mode geworden uns als Sündenbock dafür hinzustellen, dass die moderne Tiermedizin teuer ist. Auch wir bezahlen die Geräte (in unserer Praxis ca. 1/4 Million Euro), die Verbrauchsmaterialien und die Medikamente (jeden Monat 5-stellige Eurobeträge). Wir bekommen nichts davon geschenkt!
Also machen Sie Ihre Finanzprobleme nicht auch noch zu unseren, wir haben unsere eigenen. Schließen Sie eine Tierkrankenversicherung ab oder legen Sie Geld zurück. Wir wollen Ihren Tieren wirklich medizinisch helfen, aber wir können es nicht auch noch bezahlen! Von Tierhaaren und Eiter werden wir und unsere Familien nicht satt, unsere Tiermedizinischen Fachangestellten arbeiten knapp über dem Mindestlohn – und einige gut ausgebildete Tierärzte tun das ebenfalls.
Zum anderen kommt inzwischen zu allem anderen noch die Angst, dass wir einem wirklich kranken Patienten aus Unwissenheit der Besitzer*innen nicht adäquat helfen dürfen. Warum Unwissenheit? Weil manche Besitzer*innen eine Behandlung aufgrund von Falschinformationen aus den Medien oder der Gerüchteküche verweigern. Wir erklären den Besitzer*innen stundenlang mit sachlichen Begründungen, was wieso getan werden muss und diese folgen unseren Anweisungen nicht, weil sie Dr. Google oder Influencer*innen oder wildfremden Laien mehr vertrauen als uns. Wir haben 5,5 Jahre studiert, promoviert, meist noch 3 Jahre eine Fachtierarztausbildung oder 5 Jahre lang eine Weiterbildung zum Diplomate gemacht, haben viele Jahre Erfahrung, bilden uns jährlich fort und beraten uns untereinander. Ja, das ist wirklich sehr verletzend, wenn die Nachbarin es dann bestimmt besser weiß, weil ihr „Lumpi“ diese oder jene Erkrankung vor 27 Jahren mal hatte!

Wir flicken dann die Reste unserer Seele wieder zusammen und machen weiter, denn es ist kein Job sondern eine Berufung.
Und schwupps werden wir am nächsten Tag beschimpft, dass wir für einen langjährigen Patienten keinen Termin am selben Tag haben oder jemanden „einfach so“ in die Klinik schicken. Nein, wir sind nicht faul und wir wollen nicht „nicht arbeiten“ aber wir haben tatsächlich dann nicht die Kapazität ihr Tier adäquat und fehlerfrei zu behandeln!
Und häufig halten wir es nicht mehr aus, das Infragestellen, die Anfeindungen, das Erlösen der Tiere, das Einschläfern jener, denen wir vielleicht hätten helfen können, wenn die Besitzer Geld für ihr Tier hätten, die ständige Sorge, ob wir genug Umsatz machen, um alle Mitarbeiter zu bezahlen….
Und irgendwann wird alles zu viel und wir wissen keinen Ausweg mehr.
Bitte liebe Patientenbesitzer*innen versetzen Sie sich einmal kurz in unsere Lage bevor Sie wieder über uns herziehen, schlechte Bewertungen schreiben ohne mit uns zu reden oder uns mal einfach so Anschreien und beschimpfen weil wir so ein schönes Ziel für ihren Frust sind.

Lieferengpässe

Liebe Patientenbesitzer*innen,

aus Gründen der Lagerkapazität und weil immer mehr (lebens)wichtige Präparate Lieferverzögerungen haben, müssen wir unseren „allgemeinen“ Medikamentenbestand sowie unseren Lagerbestand an Futtermitteln zuguten der (lebens)wichtigen Präparate reduzieren.
Das bedeutet nun nicht, dass Sie gewohnte Futtermittel, Medikamente, Antiparasitika oder Entwurmungen gar nicht mehr erhalten. Wir versuchen weiterhin vieles vorrätig zu halten.
Es bedeutet aber, dass Ihr Medikament/Präparat evtl. gerade heute leer ist und Sie dieses vorbestellen müssen.
Wir bitten daher künftig möglichst viele Patientenbesitzer*innen um entsprechende Vorbestellung derlei „vorhersehbarer“ Medikamente, wenn möglich per E-Mail. Dies sollte mindestens(!) eine Woche im Voraus passieren.
Für uns bedeutet das unterm Strich etwas mehr Lagerplatz für lebenswichtige Medikamente. Für Sie hat das zum Einen den Vorteil, dass wir Sie anrufen, wenn Ihr Präparat/Futtermittel eingetroffen ist und dass Sie zum Anderen nicht umsonst kommen!

Vielen Dank für Ihre Mithilfe
Ihre Tierarztpraxis Dr. Petra Kracher

E-Mail als alternative Erreichbarkeit

Liebe Patientenbesitzer*innen,

da wir leider – nicht nur, aber auch coronabedingt – in der Praxis unterbesetzt sind, kann es sein, dass das Telefon manchmal zu kurz kommt. Das liegt daran, dass im Zweifelsfall der/die zuständige TFA mit in Behandlung ist, gerade ein Tier hält und nicht abkömmlich ist.

Sollten Sie versuchen, uns telefonisch zu erreichen und mehrfach nicht „durchkommen“, können Sie uns aber gern eine E-Mail schreiben! Vor allem, wenn Sie Anliegen haben, die keine größere Besprechung benötigen, können Sie so mitunter schneller Ihre Bitte bei uns an den Mann oder die Frau bringen. Was wären solche „einfacheren“ Anliegen? Ein Beispiel wäre die wiederholte Bestellung von Medikamenten für eine gut eingestellte Schilddrüsenerkrankung. Ein anderes Beispiel wäre ein Termin zur Jahresimpfung ohne „weitere Baustellen“.

Auf diese Weise können Sie uns wirklich immens helfen, das Telefon zu entlasten, sodass wir in komplizierten Fällen bzw. Terminvergaben oder im Notfall wieder besser telefonisch erreichbar sind!

Wenn Sie uns in der E-Mail Ihren Namen, den Namen Ihres Tieres und Ihre Telefonnummer hinterlassen, rufen wir Sie auch gern bei der nächsten Gelegenheit zurück, statt per E-Mail zu antworten.

An dieser Stelle möchten wir auch nochmals unseren Dank aussprechen an alle Patientenbesitzer*innen die uns auch in diesem Corona-Jahr 2021 bisher schon ganz viel unterstützt haben durch Verständnis, Umsicht und Rücksicht aufeinander!!

Ihre Tierarztpraxis Dr. Petra Kracher

Tollwut Impfung

„Tollwutimpfung – Ja oder Nein?“

Die Impfempfehlung Ihres/Ihrer Tierarztes/Tierärztin orientiert sich in aller Regel an der Impfleitlinie für Kleintiere StIKo Vet am FLI. Am 1. Januar 2021 wurde diese aktualisiert. Seitdem ist die Tollwut-Impfung nicht mehr explizit als Core-Impfung (Pflicht Impfung) für Hunde und Katzen empfohlen.

Nach wie vor muss die Tollwut geimpft werden, wenn Sie mit Ihrem Liebling ins Ausland fahren möchten. Je nach Land gelten verschiedene Regelungen. Unterschieden wird hier vorrangig in EU- und Nicht-EU-Staaten. Bitte informieren Sie sich rechtzeitig über die bestehenden Regelungen für Ihr Reiseland bzw. die Rückkehr nach Deutschland!

Aufgrund der hohen Zahl aus dem Ausland geschmuggelter Hundewelpen empfehlen wir aber nach wie vor die Tollwut-Impfung, auch wenn Sie nicht mit Ihrem Liebling verreisen wollen. Warum? Weil jeder illegal importierte Welpe (siehe unser Beitrag Geschmuggelte Welpen) potentiell Tollwut eintragen kann. Beim Gassi im Park haben die Hunde untereinander meist freien, unkontrollierten Kontakt zueinander. Wenn jemals ein tollwütiges Tier mit nach Deutschland kommt und zu Ihrem Hund Kontakt hat, kann das Veterinäramt die sofortige Einschläferung Ihres Tieres verlangen.

Die StIKo Vet schreibt hier in ihren Leitlinien vom 1. Januar: „Nur gegen Tollwut geimpfte Heimtiere dürfen innergemeinschaftlich verbracht werden. Zudem sind gegen Tollwut geimpfte Tiere entsprechend der Tollwutverordnung bei einem Kontakt mit seuchenverdächtigen Tieren bessergestellt.“ (Quelle: https://www.openagrar.de/servlets/MCRFileNodeServlet/openagrar_derivate_00034757/Impfleitlinie-Kleintiere2021-01-01-bf.pdf)

Aus diesem Grund empfehlen wir, wenn Sie uns fragen, nach wie vor, dass Sie Ihr Tier gegen Tollwut impfen lassen.

Geschmuggelte Welpen

In den letzten Monaten wurden uns leider wieder vermehrt Fälle illegal importierter Welpen aus dem Ausland vorgestellt. Diese waren zum Teil in sehr schlechtem gesundheitlichen Zustand.
Liebe Mitmenschen: Der Import von unter 4 Monate alten Welpen aus dem Ausland ohne gültige Tollwutimpfung ist verboten!
Wir sind verpflichtet, das Tier und die zugehörigen Tierhalter*innen beim zuständigen Veterinäramt anzuzeigen. Dasselbe gilt auch, wenn Sie sich hier in Deutschland einen zuvor illegal importierten Welpen kaufen. Wenn Ihnen kein gültiger EU-Ausweis mit Chipnummer des Tieres und korrekt datierter Tollwutimpfung mitgegeben werden kann, ist das Tier geschmuggelt und seine Anwesenheit schlichtweg verboten.
Die illegalen Händler*innen werden immer raffinierter. Massenzuchtwelpen aus dem Ausland unterscheiden sich preislich nicht mehr von „echten“ Zuchthunden. Die Händler*innen legen Ihnen echt aussehende, aber gefälschte EU-Ausweise vor. Bitte lassen Sie sich nicht täuschen! Seriöse Züchter*innen werden Sie zu sich nach Hause einladen. Sie haben seine/ihre Telefonnummer und andere Kontaktdaten, das Muttertier wird bei der Abgabe dabei sein und Sie werden nicht zum Kauf gedrängt, weil „der nächste Wurf“ schon ansteht.
Einige der uns vorgestellten Tierbabies hatten starken Durchfall, Infektionskrankheiten wie Katzenschnupfen oder Staupe und Hautpilz (der auch für Menschen gefährlich werden kann!). Einige dieser Erkrankungen werden lebenslanger Therapie bedürfen – falls die Tiere sie überleben. Dies ist auch mit erheblichen Medikamentenkosten verbunden.
Abgesehen davon, dass es wunderbare Hunde, Katzen und Heimtiere in den heimischen Tierheimen gibt. Wer ein Haustier möchte, muss nicht auf online-Plattformen danach suchen! Im Zweifelsfall: fragen Sie gern vorab Ihren Tierarzt/Tierärztin! 🙂